Krabbenfischen mit der Gliep
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Krabbenfischen mit der Gliep
Was einmal zur Ernährung vieler Familien an der Westküste wichtig war, betreiben heute einige wenige noch als Hobby. Die Gliep ist ein am Holzstab befestigtes Schiebenetz von ca. 1 m Breite, das mit der Hand zum Krabbenfang im flachen Nordseewasser (u. a. in Prielen) bei Ebbe genutzt wird. Regional wird das Fangnetz auch als Puk (Pellworm) und Jall (Dithmarschen) bezeichnet. Wenn die Gliep durch das Wasser geschoben wird, scheucht das Querholz, das den Wattboden streift, die Krabben aus dem Sand in das Netz. Früher wurde der Fang in mitgeführten Weidenkörben oder mit Hilfe eines Eimerjochs nach Hause gebracht.
Fotos: Reimer Stecher
Krautfang
Text: Bernhard von Oberg Die Fischerei in den Strömungen der Außendeiche und Watten ist Handarbeit. So heißt es in den 1890er Jahren: Am reichlichsten ist der Fang der Garnelen (Crangon vulgaris), welche man in Dithmarschen „Kraut", an der schleswigschen Westküste „Purren" nennt. Zur Ebbezeit gehen Scharen von Männern und Frauen auf den Krautfang aus; sie haben ein beutelförmiges Netz an einer langen Stange, welches sie unter Wasser still halten oder vor sich herschieben.
Arme Fischersleut
Die armen Fischersleute sind dies Jahr zu einer unfreiwilligen Berühmtheit gelangt, als die Zollbehörde von ihnen verlangte, dass sie ihren Fang, sowie sie aufs feste Land, über den Deich, stiegen, verzollen sollten, — eine Maßregel, die freilich sehr bald wieder rückgängig gemacht wurde.
Küstenvokabeln, Teil 4 - Gliep oder Schiebehamen
Text: Günter Santjer
Die Gliep ist ein am Holzstab befestigtes Schiebenetz von ca. 1 m Breite, das bei Ebbe mit der Hand zum Krabbenfang im flachen Nordseewasser, am Flutsaum und in den Prielen, verwendet wird. Die Gliep wird auch als Schiebehamen bezeichnet. Es ist also ist ein über einen Holzrahmen gespanntes Netz mit einem Stiel. Plattdeutsch spricht man auch von einem Kraut – oder Schuv-Nett.
(Schiebe-Netz) Man steht praktisch bis zu den Hüften im Wasser und schiebt das Netz über den Grund des Priels. Dabei werden die Krabben durch das Querholz, das den Wattboden streift, aufgescheucht und geraten so in das Netz. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war dies die einzige gängige Praxis, nach Krabben zu fischen. Es waren überwiegend Frauen, die diese Tätigkeit ausübten. Eine der letzten „Krautfrauen“ (Krabbenfrauen) war die Büsumerin „Trin Uhl“ (Foto). Der Fang wurde übrigens in mitgeführten Weidenkörben nach Hause gebracht. War diese Art des Krabbenfangs früher einmal zur Ernährung vieler Familien an der Westküste wichtig, so betreiben es heute noch einige wenige als Hobby.
Den kommerziellen Krabbenfang haben mittlerweile unsere Krabbenkutter übernommen. Wer einmal das Krabbenfischen mit der Gliep erleben möchte, macht am besten eine geführte Wattwanderung mit. Im Rahmen dieser Wattwanderungen zeigen das z.B. die Wattführer der Wattführergemeinschaft Dithmarscher Nordseeküste
- https://watterleben.de/ oder die Büsumer Wattenlöpers Spreu & Spreu
- http://www.buesum-fuehrungen.de/).
Wo kann man Krabbenfischen sehen
Die Wattführergemeinschaft Dithmarscher Nordseeküste bietet Wattführungen mit Krabbenfischen an. Weitere Informationen gibt es in den örtlichen Tourist- Büros, aus dem Prospekt „Watt erleben“ oder unter www.watterleben.de
Links
Wissenwertes über Garnelen von der Büsumer Fischereigesellschaft
Homepage Wattführergemeinschaft Dithmarscher Nordseeküste
Startpunkte (Badestellen) für Wattführungen in Dithmarschen mit Google Maps finden
Bilder
Anleitung zum Bau einer Gliep
Links
- Nordseeurlaub Büsum Inge und Günter Santjer