Johnsen, Wilhelm
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Biographie
Wilhelm Johnsen 1891 -1984
- Geboren in Ostholstein,in Eutin als Sohn eines Handwerkers, besuchte er die Volksschule in Kiel, sodann die Präparandenanstalt und das Lehrerseminar in Bad Segeberg. Seine Tätigkeit als Lehrer begann 1911 in Ratzbeck. Hier meldete er sich als Kriegsfreiwilliger, geriet schon 1915 in Gefangenschaft und wurde nach Sibirien verbracht. 1920 kehrte er über China aus dem Krieg heim und begann ein Studium für Kunstgeschichte, welches er aus wirtschaftlichen Gründen abbrechen mußte. Johnsen wurde wieder Schulmeister,zunächst in Helserdeich und dann in Averlak im Kirchspiel Eddelak. Erst als zweiter, dann als erster Lehrer. 1927 lies er sich für ein Jahr vom Schuldienst beurlauben um im Altonaer Museum zu arbeiten. Dort studierte er nebenher Volkskunde, Niederdeutsch und Kunstgeschichte.
Eddelak
In den Ruhestand versetzt, verzog er nach Eddelak, wo heute eine Straße nach ihm benannt ist. Johnsen fesselte die Dithmarscher Landschaft, und seine Menschen. Als Heimatforscher der mit dem Rüstzeug des vielseitigen und kritischen Wissenschaftlers ausgestattet war, entstanden so zahlreiche Aufsätze in Druckwerken und einige selbständige Bücher. Er fand die verschiedensten Ansatzpunkte: die kunstgeschichtlichen Fragen um die mittelalterlichen Erztaufen, um die spätmittelalterliche Plastik, um die Arbeiten der Schnitzer des 17. Jahrhunderts. Es interessierten ihn die Geschichte einzelner Familien, Dörfer und Höfe, schließlich volkskundliche Erscheinungen wie die Hausformen. Seine Arbeiten am Material wie an der anschaulichen Überlieferung führten zu einem kompakten Gesamtbild der Dithmarscher Kulturgeschichte.
Zeitschrift
- Lange Zeit war er -vor dem Krieg und danach - Redakteur der
- Zeitschrift Dithmarschen Blätter der Heimatgestaltung.Viele seiner
- Beiträge sind dort auch erschienen
- Er hat fast nur in Einzelstudien veröffentlicht, die von den Quellen her gut begründet sind und in sehr persönlicher, oft eigenwilliger Weise geformt, ein kleines Kunstwerk darstellen. Johnson, ist ein verlässlicher Quellgeber für Hof,-Familien-und Ahnenforschung in der Region. Er berichtete detailfreudig und stellte in Frage wo andere vor ihm leichtsinnig unbezeugtes veröffentlichten. Alle stehen miteinander aber vor dem Hintergrund einer sehr vielseitigen Bildung und Kenntnis, einer Vertrautheit mit dem humanistischen Geistesgut des Abendlandes, mit nicht weniger als zehn Sprachen und besonders mit dem Fachgebiet der abendländischen Kunstgeschichte überhaupt. Seine literarischen Arbeiten beschränken sich nicht auf Dithmarschen; sie bezogen viele Themen der überegionalen Kunstgeschichte ein.
Bücher
Seine Arbeiten die in Buchform erschienen sind, haben Bezug zu Dithmarschen:
- Führer durch die Stadt Meldorf, Meldorf 1928 (2. Auflage 1932);
- Gustav Frenssen, Art und Ahnen im Jahrbuch des Vereins für Dithmarscher
- Landeskunde, Band XIII), Heide 1934
- Meister Jürgen Heitmann der Ältere in Wilster, ein Bildschnitzer des 17. Jahrhunderts, Wilster 1938
- Das schöne Brunsbüttel, ein Führer Brunsbüttel 1951
- Bauern, Handwerker, Seefahrer, Lebensbilder aus dem Kirchspiel Brunsbüttel
- und aus dem Lande Dithmarschen, Brunsbüttel 1961.
- Seine zahlreichen Aufsätze verteilen sich den Themen folgend auf eine
- Vielzahl von Zeitungen und Zeitschriften
- Beiträge aus der Geschichte Eddelaks erschienen
- in den Eddelaker und Burger Nachrichten
- und der Brunsbüttelkooger Zeitung.
Nachlass
Bedauerlicherweise wurde sein Nachlass von den Erben schon 1984 einem damligen Kunststudenten überlassen. Dieser verweigert standhaft eine Herausgabe von Unterlagen. Johnson soll auch einen Stammbaum der Familie Brahms verfasst haben, der anlässlich einer Austellung in Hamburg zum Reichsbrahmsfest 1933 veröffentlich und sogar im Hamburger Tagblatt veröffentlich wurde.
Seit dem Jahr 2002 wird nicht nur nach dieser Arbeit, sondern auch die Ausgabe des Tagblatt vom 7.Mai 1933 gesucht.
Inzwischen 2011 wurde diese Arbeit gefunden. Bericht dazu https://zornigahnen.blogspot.co.at/2015/12/what-do-zornigs-and-brahms-have-in.html